Bologna ist nicht nur bekannt für seine Universitäten und Arkaden, sondern auch für seine Küche – herzhaft, bodenständig und voller Geschmack. Ob klassische Tagliatelle al Ragù, überraschende Streetfood-Entdeckungen oder ein Cotoletta alla bolognese, das mehr ist als nur ein Cordon bleu – in dieser Stadt isst man ausgezeichnet. In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Restauranttipps für alle, die Bologna mit Messer und Gabel erkunden wollen.
Pizzeria da Michele
In Bologna gibt es einen Ableger der weltbekannten Pizzeria da Michele in Neapel. Im Gegensatz zum Original muss man hier nicht stundenlang anstehen und bekommt problemlos einen Platz. Ich gehe davon aus, dass die Pizza dem Original aus Neapel sehr nahekommt.

Ich war am Sonntagabend in der Pizzeria da Michele in Bologna essen und habe dort die Pizza Marinara (Tomatensauce, Oregano, Öl und Knoblauch) gegessen. Die Pizza war gut, aber wird auch meiner Sicht überbewertet. Bei meinem zweiten Besuch habe ich die Pizza Margherita Doppia Mozzarella (Tomatensauce, Mozzarella, Pecorino, Öl und Basilikum) gegessen. Diese war sehr lecker und ich würde sie sofort wieder essen.

Trattorie
Trattoria La Corte Galluzzi
Die Trattoria La Corte Galluzzi lag in unmittelbarer Nähe der Unterkunft, sodass ich spontan am Ankunftstag dort essen gehen konnte. Das Lokal war an diesem Abend mehr oder weniger voll mit (deutschen) Touristen. Ich habe Folgendes gegessen:
- Polenta fritta mit zwei unterschiedlichen Dip-Saucen (Crème fraîche & Dip mit Blauschimmelkäse)
- Tagliatelle al Ragù
- Tenerina (Schokoladenkuchen, ähnlich wie ein Brownie, mit einer Kugel Glace)
Das Essen war lecker und das Personal sehr freundlich. Ich würde das Restaurant deshalb empfehlen.


Trattoria da me nella torre
Auch die Trattoria da me nella Torre befand sich in unmittelbarer Nähe der Unterkunft. Es handelt sich dabei um einen Ableger der bekannten Trattoria da me. Es war nicht möglich, für denselben Abend (Montag) eine Reservierung zu machen. Deshalb ging ich spontan vorbei und habe einen Platz an der Bar bzw. bei der Vorspeisenküche erhalten.
Ich habe auch hier die Tagliatelle al Ragù gegessen sowie eine Vorspeise mit Lauch. Beides war lecker. Die Tagliatelle fand ich weder besser noch schlechter als diejenige von nebenan in der Trattoria La Corte Galluzzi. Die Bedienung war sehr freundlich und zuvorkommend.

Bei meinem zweiten Besuch habe ich als Vorspeise die Kroketten und das Cotoletta alla bolognese als Hauptgang gegessen. Das Cotoletta alla bolognese ist aus meiner Sicht sehr ähnlich wie ein Cordon bleu, es ist einfach ein «Inside-out-Cordon-bleu». Es sieht zugegebenermassen ziemlich komisch aus, aber es ist lecker. Zum Cotoletta wird jeweils Brot serviert und sonst nichts. Dies auch absolut ausreichend, da das Cotoletta alla Bolognese wirklich gross ist und den Magen gut füllt.

Ich würde wieder hier essen gehen. Meiner Meinung nach muss man das Cotoletta alla bolognese einmal essen, wenn man in Bologna ist. Die Trattoria da me ist sicherlich eine vielversprechende Möglichkeit, um das einmal zu versuchen.
Trattoria Montanara
Die Trattoria La Montanara hat eine etwas altmodische Homepage und genauso sieht es auch im Lokal aus. Es macht das Lokal aber auch sympathisch. Die Trattoria wurde mir vom Vermieter der Unterkunft empfohlen. Als ich an einem Montagabend hier war, sassen primär Touristen an den Tischen.

Zur Vorspeise hatte ich das Mortadella-Mousse mit Briochebrot und es war sehr lecker. Auch hier habe ich mich für die klassischen Tagliatelle al ragù entschieden. Die Lasagne auf dem Teller anderer hat mich nicht so überzeugt. 🙂 Zum Dessert gab es zum ersten Mal kein Eis, sondern Zuppa inglese. Diese Nachspeise ist ebenfalls eine Spezialität Bolognas.

Alles in allem war das Essen lecker, die Bedienung war sehr freundlich und das Ambiente angenehm. Ich würde auch hier wieder essen gehen.
Street- / Fast-Food auf Italienisch
Auch in Bologna gibt es die üblichen Fast-Food-Ketten wie McDonald’s und KFC. Aber es gibt auch einige Street-/Fast-Food-Läden.
Ragù
Mir wurde das Ragù von einem deutschen Ehepaar empfohlen, welches den Tipp von ihrem Pfarrer erhalten hat. Ich weiss nicht genau, ob ich wirklich im richtigen Lokal gelandet bin.
Es handelt sich eher um ein Fast-Food-Restaurant als um ein Gourmetlokal, mit einem grossen ABER. Das Essen hier ist selbst gemacht und schmeckt ausgezeichnet. Man merkt, dass die Tortellini kein Convenience-Food sind, sondern selbst gemacht sind.

Das Konzept wirkt schon eher nach Fast-Food. Egal, ob man das Essen im Lokal isst oder es mitnimmt, man bekommt es in einer Kartonbox. Isst man es im Lokal, erhält man Plastikbesteck. Es gibt ein paar wenige Sitzplätze, aber bei einem grossen Ansturm findet man hier keinen Platz.

Wie zuvor erwähnt: Das Essen ist lecker und das Personal ist ganz im Gegensatz zu den meisten Angestellten in Fast-Food-Restaurants sehr motiviert und freundlich. Ich würde sofort hier essen gehen.
L’Asporto
Es handelt sich hierbei eher um einen Street-/Fast-Food-Laden im klassischen Sinne. Das Aussergewöhnliche sind aus meiner Sicht die frittierten Tortellini. Diese hätte ich gerne einmal versucht, aber irgendwie hat es nie mit meinen Essensplänen zusammengepasst.
Andere Restaurants
Da ich die italienische Küche liebe, gibt es für mich keinen eigentlichen Grund, an einem anderen Ort als in einem italienischen Lokal zu essen. Im Studierendenviertel habe ich, dennoch spontan entschieden, nicht Italienisch essen zu gehen.
Camera a Sud
Das Restaurant Camera a sud habe ich während eines Stadtrundgangs entdeckt und mich spontan entschieden, hier essen zu gehen. Das Publikum hier ist sehr durchmischt. Es machten Touristen hier Halt und auch Einheimische haben hier zu Mittag gegessen.
Es gibt eine kleine Karte, aber das Angebot ist sehr vielfältig und international. Ich habe mich für den Burger mit Gorgonzola entschieden. Dazu gab es Pommes frites und Mayo. Das Essen war ganz okay. Vergleicht man es mit den Lokalen, welche ich besucht habe, so würde ich es als das schlechteste bezeichnen.

Die Atmosphäre ist locker und ungezwungen. Das mag zum einen an der Lage liegen und zum anderen daran, dass hier überwiegend Studenten arbeiten. Das Personal war sehr freundlich und hilfsbereit.
Tipps
Meine Tipps für Bologna in Bezug auf Essen:
- Probiere den Klassiker «Tagliatelle als Ragù»
- Das «Cotoletta alla Bolognese» ist etwas für Experimentierfreudige, aber auf jeden Fall lecker
- Geniesse ein Eis in einer der vielen Gelateria
Viel Spass beim Entdecken der «la grossa».





Vielen Dank für den Blogbeitrag. Weckt Erinnerungen an mehrere Aufenthalte in Bologna, als meine Tochter dort ihr Erasmus-Jahr verbrachte. LG eva
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