Die meisten Leute verbinden Hiroshima mit dem Atombombenangriff am 6. August 1945. Auch mir ging es bisher so. Seit meinem Besuch während unserer dreiwöchigen Rundreise durch Japan hat sich das nur ein wenig verändert.
Allgemeine Informationen
Hiroshima – eine Stadt, die für immer mit einem der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte verbunden ist. Am 6. August 1945 um 8.15 Uhr detonierte über der japanischen Stadt die erste in einem Krieg eingesetzte Atombombe. Innerhalb von Sekunden verwandelte die Explosion Hiroshima in ein Trümmerfeld, tötete schätzungsweise 80’000 Menschen sofort und führte bis zum Jahresende zu insgesamt über 140’000 Todesopfern. Die verheerende Kraft der Bombe markierte einen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg und veränderte das Bewusstsein über die zerstörerische Macht von Atomwaffen für immer. Heute ist Hiroshima nicht nur ein Symbol für die Schrecken des Krieges, sondern auch für Frieden, Versöhnung und den Kampf gegen nukleare Bedrohungen.
Sehenswürdigkeiten
Die meisten Sehenswürdigkeiten haben einen Zusammenhang mit dem Atombombenangriff, zumal die meisten Gebäude nach diesem Zeitpunkt gebaut oder wieder aufgebaut wurden.
Shukkei-en (Garten)
Der Shukkei-en liegt direkt am Koybashi (Fluss). Auch dieser Garten wurde durch die Atombombe zerstört und wurde wieder neu angelegt. Als Vorbild dieses Gartens diente einst der Garten der alten südchinesischen Hauptstadt Hangchow.

Das Zentrum des Gartens bildet ein See, in welchem sich die Bäume spiegeln. Wir waren leider etwas zu früh dort, um das Herbstlaub in seiner vollen Pracht zu sehen.

Wenn man sich im Garten befindet, kann man mittels Smartphone auf einen Guide zugreifen. In diesem Guide werden die wichtigsten Informationen vermittelt.

Ich fand den Park ganz okay. Mir haben die grösseren Gärten wie der Kenrokuen in Kanazawa deutlich besser gefallen.
Atombomben-Dom (Genbaku-domu)
In rund einer halben Stunde gelangt man zu Fuss vom Shukkei-en zum Atombomben-Dom.
Das ursprüngliche Gebäude wurde 1915 fertiggestellt und diente als Ausstellungshalle. Beim Atombombenabwurf war es fast das einzige Gebäude in der näheren Umgebung, welches stehen blieb.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von den Einwohnern als Atombomben-Dom bezeichnet, und diese Bezeichnung wurde bis heute beibehalten.

Der Dom soll an die Ziele der Abschaffung der Atombomben sowie des dauerhaften Weltfriedens erinnern. Das Gebäude zählt seit dem Jahr 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Ich finde dieses Gebäude schon sehr eindrücklich, hauptsächlich wen man die Bilder kurz nach dem Abwurf der Atombombe sieht und der Atombomben-Dom als einziges Gebäude noch steht.
Hier startet auch der nachfolgend beschriebene Spaziergang.
Hiroshima Walking Tour
Die Hiroshima Walking Tour, welche rund 3 Stunden dauert und 2,5 Kilometer lang ist, haben wir nicht gemacht, da wir etwas länger im Korakuen Garten in Okayama geblieben sind.
Die Walking Tour beinhaltet folgende Sehenswürdigkeiten:
- Atomic Bomb Dome
- Honkawa Elementary School Peace Museum
- Hiroshima Peace Memorial Park
- Hiroshima Branch of the Former Bank of Japan
- Fukuro-machi Elementary School Peace Museum
Anstelle des Spaziergangs sind wir dann direkt vom Atomboden-Dom zum Friedenspark spaziert.
Hätten wir etwas mehr Zeit gehabt, so hätten wir diese Tour sicherlich gemacht.
Friedenspark
Im Friedenspark befinden sich verschiedene Sehenswürdigkeiten, welche an das grausame Leid nach dem Atombombenabwurf erinnern. Hier befinden sich auch verschiedene Denkmäler:
- Denkmal für koreanische Opfer
- Die Friedensglocke
- Die Peace Kannon Statue
- Das Kinderdenkmal
- Die Friedensflamme

Friedensmuseum
Gemäss der Website des Friedensmuseums gab es im Jahr 2024 einen grossen Ansturm auf das Museum. Deswegen wurden die Öffnungszeiten verlängert und es wird empfohlen, die Tickets vorgängig via Klook-App zu reservieren.
Wir sind nach dem Besuch des Shukkei-en Gartens und dem Atombomben-Dom direkt in den Friedenspark gegangen. Das Friedensmuseum haben wir um circa 17 Uhr besucht. Es hatte nach wie vor sehr viele Besucher. Wir konnten dennoch ohne Reservierung gleich ins Museum rein.

Das Museum zeigt den Ablauf des 6. August 1945 sowie die darauffolgenden Tage und Jahre anhand von verschiedenen Protagonisten, die sich in unterschiedlichen Lebensphasen befinden.
Man sieht immer wieder viele Bilder der Protagonisten sowie der zerstörten Stadt, welche einem sehr nahe gehen können und ausgesprochen bewegend sind. Weiter sind auch viele (Alltags-)Gegenstände ausgestellt.

Der Besuch hat mich nachdenklich gemacht und viele der Bilder, die ich gesehen habe, werde ich wohl nicht vergessen.
Essen
In Hiroshima sind wir meist ziemlich spät ins Hotel zurückgekehrt. Deswegen haben wir in den Restaurants rund um den Bahnhof gegessen.
Gyozaya Ryu’s Hiroshima Gyoza
Das Gyozaya Ryu’s Hiroshima Gyoza befindet sich gleich im Bahnhof selbst und die Atmosphäre ist auch dementsprechend…
Wie der Name bereits sagt, gibt es ihr primär Gyoza, handgemachte Teigtaschen, die angebraten und gedämpft werden. Es gibt auch noch einige andere Speisen, aber wir haben uns für die Gyoza mit einer Fleischfüllung entschieden. Sie waren gut, auch wenn die Frühlingszwiebel die ganzen Gyozas etwas «verdrängt» haben.

Gyukatsu Kyoto Katsugyu, Hiroshima Ekimae
Das Gyukatsu Kyoto Katsugyu befindet sich etwas versteckt in einem kleinen Einkaufszentrum beim Bahnhof. Das Ziel dieser relativ kleinen Kette ist es, in die ganze Welt zu expandieren und Gyukatsu so berühmt zu machen wie es Sushi. Aktuell gibt es in Japan einige Restaurants dieser Ketten in den verschiedenen Regionen. Weitere Filialen gibt es über wiegend in asiatischen Ländern.

Gyukatsu ist ganz vereinfacht gesagt paniertes Rinderfleisch, welches mit verschiedenen Saucen und geraffelten Kohl serviert wird. Es ist Bestandteil eines klassischen japanischen Menüs, welches mit Miso und Reis serviert wird. Es schmeckt sehr lecker und ich würde es sofort wieder essen. Ich freue mich auf den Zeitpunkt, wenn es auch bei uns in Europa solche Restaurants gibt.
Momiji Manju – Typische Süssigkeit
Die traditionelle Süssigkeit in Form eines Ahornblattes gibt es hier in vielen Variationen zu kaufen. Sie bestehen aus einem fluffigen Teig und sind normalerweise mit Bohnenpaste gefüllt. Ich finde diejenigen mit Vanille-, Schokolade- oder Matchafüllung deutlich besser.

Beim Bahnhof in Hiroshima haben wir zufälligerweise einen Automaten mit einer grossen Auswahl dieser Süssigkeiten entdeckt. Schon spannend, wofür es in Japan alles Automaten gibt.

Übernachtung
Wir haben im Sheraton Grand Hotel, welches sich gleich neben dem Bahnhof befindet, übernachtet. Im Hotel haben wir viele Buseinessgäste gesehen und eher weniger Touristen, ganz im Gegensatz zu anderen Hotels in Japan.
Wir fanden die Lage sowie die Zimmer wirklich toll und würden sofort wieder hier übernachten.
Tipps
Meine Tipps für einen Aufenthalt in Hiroshima:
- Besuche den Atombomben-Dom und das Friedensmuseum
- Probiere die Süssigkeit «Momiji Manju»
- Gehe im Gyukatsu Kyoto Katsugyu essen
Viel Vergnügen beim Erkunden dieser speziellen historischen Stadt.
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