Grafische Japan-Illustration mit Kirschblütenzweig und Laternen, fliegenden Kranichen, dem Fuji und dem Schriftzug „JAPAN“ – symbolische Darstellung japanischer Kultur in stilisierter Optik.

Japan: Das musst du für eine Reise wissen!

Japan – ein Land voller Kontraste, Tradition und moderner Innovation. Während unserer dreiwöchigen Rundreise haben wir nicht nur allerlei Sehenswürdigkeiten gesehen, sondern auch andere Erfahrungen gemacht. Hier teile ich nun die aus meiner Sicht wichtigsten Informationen.

Verständigung / Sprache

Im Vorfeld unserer Reise haben wir Unterschiedliches betreffend die Verständigung in Japan gehört. Zum einen, dass es schwierig sei, sich mit Englisch zu verständigen und zum anderen, dass es kein Problem sei, sich auf Englisch zu verständigen.

Wir hatten während unserer Reise keine Probleme, uns auf Englisch zu verständigen. Einige Bewohner können kein Englisch, aber da wird dann schnell das Mobiltelefon gezückt, eine Übersetzungsapp geöffnet, auf Japanisch hineingesprochen und dann dem Touristen der englische Text präsentiert.

Einreise nach Japan

Wir haben uns vorgängig auf der Visit Japan Website, welche auf Englisch verfügbar ist, registriert. Dort kann man in aller Ruhe die Einreiseformalitäten ausfüllen und erhält am Ende einen QR-Code.

Nach der Passkontrolle, bei welcher man das Visum auf einem kleinen ausgedruckten Kleber erhält, werden die Zollformalitäten erledigt. Hier kann man einfach den QR-Code zeigen und danach durch den Zoll gehen.

Unterkünfte

Grundsätzlich ist es sinnvoll, die Unterkünfte bereits einige Monate im Voraus zu buchen.

Wir haben unsere Hotels teilweise erst einen Monat vor dem geplanten Datum gebucht. Dies hat dazu geführt, dass die Auswahl eingeschränkt war, sodass wir das nehmen mussten, was es noch gab. Für das frühzeitige Buchen spricht auch, dass sich der Gepäcktransport einfacher organisieren lässt.

Hotels

Während unserer Reise haben wir, mit einer Ausnahme, in Hotels übernachtet. Nachfolgend die Liste der erwähnten Hotels:

Grösse der Zimmer

Die Zimmer sind in Japan und insbesondere in Tokyo im internationalen Vergleich eher klein.

Bei der Planung der Reise habe ich darauf geachtet, dass die gebuchten Zimmer ca. 20 m² gross waren. Ich finde diese Grösse auf längeren Reisen ideal. Dann hat man genügend Platz für auch ein etwas grösseres Gepäck und kann auch mal etwas an einem Tisch erledigen, wie Fotos bearbeiten oder Blog schreiben. 😉 Es war bei den erwähnten Hotels in der Regel kein Problem, ein Zimmer in der erwähnten Grösse zu finden.

In der Regel sind die Doppelbetten 140 cm breit, entscheidet man sich für ein Zweibettzimmer sind die Betten je 90 cm breit und das meist zum selben Preis wie ein Doppelbett. Ausnahmen gibt es primär bei den bekannten grossen US-amerikanischen Hotelketten, d. h. die Betten sind in der Regel grösser als erwähnt.

Modern eingerichtetes Hotelzimmer mit zwei einzelnen Betten, die mit weissen Bettdecken und braunen Bettgestellen versehen sind. Der Raum hat eine stilvolle Gestaltung mit dunklen Holzelementen, einem gemusterten Teppichboden. An der Wand über den Betten hängen drei gerahmte Bilder. Im Hintergrund befindet sich eine offene Garderobe mit Bademänteln sowie ein Bad.
Hotelzimmer Park Front Universal

Frühstück

Das Frühstück ist in den Hotels ziemlich unterschiedlich ausgefallen. Im ersten Hotel war es ziemlich bescheiden, obwohl eigentlich ein internationales Frühstück angekündigt war, gab es eine einfach kleine Auswahl. Ansonsten war das Frühstück meistens gut und die Auswahl gross.

Wir haben meistens das Frühstück mit unserer Übernachtung zusammen gebucht. Ziel war es, dass wir jeweils ein kontinentales Frühstück essen können. Da wir den Gedanken, während drei Wochen Miso (warme Suppe) und Reis zu frühstücken, etwas gewöhnungsbedürftig fanden.

Kleider waschen

Bei längeren Reisen macht es aus meiner Sicht Sinn, einmal während der Reise Kleider zu waschen, damit man nicht allzu viel Gepäck mit sich herumschleppen muss.

In den meisten der obigen Hotels hatte es einen Waschraum. Die meisten Waschmaschinen haben eine Doppelfunktion, d. h. sie können waschen und trocknen. Bei allen Maschinen hatte es eine ausführliche Anleitung, der man entnehmen konnte, wie das Ganze funktioniert.

Besonders cool fand ich die Waschmöglichkeiten im Park Front in Osaka. Dort hatte es auf jeden Stock einen Raum mit mehreren Waschmaschinen, welche mit einem QR-Code versehen waren. Scannt man diesen QR-Code, sieht man, wie viele Maschinen aktuell verfügbar sind und wie lange es dauert, bis das Waschprogramm fertig ist. Sollten alle Waschmaschinen auf dem eigenen Stock besetzt sein, so kann man problemlos in einem anderen Stock waschen.

Tempelunterkünfte

In Koya-San haben wir in einem der vielen Tempelunterkünfte übernachtet. Wir haben uns für den Saizen-in Temple entschieden. Das Check-in verlief trotz einiger Sprachbarrieren gut. Da die Anreise nach Koya-San etwas umständlich ist, sind wir mit wenig Gepäck angereist.

Ausstattung 

Man übernachtet im Tempel in einem traditionellen japanischen Bett bzw. Zimmer. In unserem Zimmer hatte es einen kleinen Tisch, einige Bücher sowie einen wirklich kleinen Fernseher.

Im Saizen-in Temple hat es in jedem Stock eine Gemeinschaftstoilette und im Erdgeschoss je ein Onsen für Männer und Frauen.

Ein traditionelles japanisches Zimmer mit Tatamiboden, Schiebetüren und Shoji-Fenstern. Zwei Futons mit gemusterten Decken liegen direkt auf dem Boden. In der Ecke befindet sich ein niedriger Holztisch mit Kissen zum Sitzen. Eine Wandnische (Tokonoma) mit einer hängenden Kalligrafie-Rolle und einem kleinen Dekorationsgegenstand verleiht dem Raum eine authentische Atmosphäre. Ein Fernseher steht auf einer Holzablage. Durch das Fenster ist das Dach eines benachbarten Gebäudes zu sehen.
Zimmer Tempelunterkunft

Essen 

Das Abendessen sowie das Frühstück waren im Saizen-in Temple in der Übernachtung inbegriffen. Bei Ankunft kann man für das Abendessen zwischen zwei Servicezeiten auswählen. Es wird ein traditionelles japanisches vegetarisches Menu serviert. Es besteht aus drei Gängen, welche alle gleichzeitig aufgetischt werden.

Auch das Frühstück ist traditionell japanisch und vegetarisch. D. h. es gibt unter anderem Miso, Reis und Tofu. Das Frühstück wird anschliessend an das Morgenritual serviert und man hat auch hier seinen fest zugewiesenen Platz.

Morgenritual 

Bereits frühmorgens hört man noch im Halbschlaf die Mönche singen / sprechen. Als Gast darf man am Morgenritual teilnehmen. Es findet im Tempel statt und die Touristen nehmen dafür auf Stühlen Platz. Alle, die möchten, können am Abschlussritual teilnehmen, man ist jedoch nicht verpflichtet.

Gepäck

Für die dreiwöchige Rundreise haben wir für zwei Personen folgende Gepäckstücke mitgenommen:

  • Zwei grosse Rollkoffer
  • Ein Tagesrucksack (21 Liter)
  • Ein Fotorucksack mit einem Zusatzfach für andere Gegenstände (30 Liter)

Die beiden Rollkoffer hatten die Grösse von maximal 160 cm (Höhe, Breite und Tiefe zusammen gezählt). Dies aus nachfolgenden Gründen:

  • Für den Shinkansen darf das Gepäck maximal 160 cm betragen, sonst gilt es als «oversized Gepäck»
  • Für den Versand des Gepäcks gelten über 160 cm höhere Tarife

Versand / Transport des Gepäcks von Hotel nach Hotel

Mir wurde von einem Arbeitskollegen empfohlen, die Koffer jeweils zwischen den Hotels hin und her schicken zu lassen, damit man nicht immer alles im Shinkansen transportiert.

Wir haben das gleich vom ersten zum zweiten Hotel ausprobiert. Im ersten Hotel wurde uns mitgeteilt, dass wir die Koffer bereits einen Tag vor der geplanten Abreise abgeben müssen, d. h. wir mussten einen Tag ohne unser Gepäck auskommen. So war das eigentlich nicht geplant, aber war grundsätzlich für uns so okay.

Das Gepäck wurde dann aber erst in der Nacht versendet, obwohl wir es bereits am Vormittag abgegeben hatten. Das war keine Ausnahme, sondern ist die Regel: Das Gepäck kommt immer einen Tag später an.

Der Versand hat in der Regel so um die zehn Franken pro Gepäckstück gekostet und ist es aus meiner Sicht auf jeden Fall wert, da man das Gepäck nicht immer herumschleppen muss.

Die Koffer waren jeweils gut geschützt und sind immer in einwandfreiem Zustand angekommen.

Was gilt es zu beachten?

Folgende Punkte gilt es beim Versand zu beachten:

  • Nicht alle Hotels bieten diesen Service an.
  • Falls das Hotel den Service nicht anbietet, so kann man den Service in der Regel auch beim Anbieter direkt am Bahnhof nutzen.
  • Der Koffer wird erst am darauffolgenden Tag geliefert, egal, wie kurz die Distanz auch ist. D. h. man muss das Notwendigste für eine Nacht und den darauffolgenden Tag jeweils separat transportieren. Wir haben dafür den Fotorucksack sowie den Tagesrucksack genutzt.
  • Viele Hotels haben unsere Koffer direkt ins Zimmer gebracht, und das schon, bevor wir eingecheckt haben.
  • Zum Verfolgen unseres Gepäcks haben wir jeweils Trackers wie Apple Airtags genutzt.

Essen

Das Essen in Japan ist deutlich vielfältiger als man gemeinhin annimmt. Es gibt weit aus mehr als nur Sushi, Fisch und Ramen. Was man jedoch beachten muss, es gibt fast immer Reis.

Wir haben während unserer Reise keine Reservierungen für ein Restaurant getätigt, sondern haben mehr oder weniger spontan entschieden, wo wir essen gehen.

Es gibt in den grösseren Städten und Touristenorten viele Gourmetlokale, welche eine frühzeitige Reservation erfordern.

Demnächst folgt ein Artikel zum Essen in Japan. Ich werde diesen dann hier verlinken. 🙂

Autofahren in Japan

Als Schweizer benötigt man, um in Japan Auto zu fahren, eine japanische Übersetzung des Führerausweises (Kreditkarten-Format). Man kann nicht irgendeine Übersetzung machen lassen, sondern benötigt eine offizielle Übersetzung.

Übersetzung Führerausweis in Japan

Grundsätzlich könnte man den Führerausweis auf der Botschaft übersetzen lassen. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass man in ein Büro des japanischen Verkehrsclubs (JAF) geht und es dort machen lässt. Ab 1. April 2025 wird diese Möglichkeit nicht mehr angeboten.

Wir haben uns für die aus meiner Sicht einfachste Variante, die Onlineübersetzung, entschieden. Man kann die Übersetzung zwar erst beantragen, wenn man in Japan ist, aber in der Regel erhält man innerhalb von 24 Stunden die Übersetzung. Die Übersetzung kostet 4’000 Yen, d. h. rund CHF 25 (Stand November 2024).

Seit Kurzem ist auf der Website des JAF auch eine deutsche Anleitung verfügbar, was den Prozess nochmals deutlich erleichtert.

Wie kommst du zur Übersetzung?

Das nachfolgende Bild illustriert den Ablauf des Prozesses:

Den Ablauf der Übersetzung des Führerausweises in Japan in Bildern dargestellt
Ablauf Übersetzung Führerausweises – Quelle JAF: https://english.jaf.or.jp/driving-in-japan/drive-in-japan/about-dltas
  1. Du rufst die Webseite des JAF (japanischer Verkehrsclub) auf und gibst dort die Details dazu ein. Weiter lädst du eine Kopie (Vorder- und Rückseite) deines Führerausweises hoch.
  2. Der JAF übersetzt deinen Führerausweis.
  3. Die Daten werden durch JAF an Seven Eleven übermittelt.
  4. Du erhältst ein Mail mit den notwendigen Informationen zur Abholung / Ausdruck der Übersetzung in einem Seven Eleven Store.
  5. Du gehst in den nächsten Seven Eleven Store und druckst dort gemäss der Anleitung aus und schon bist du Besitzer einer offiziellen japanischen Übersetzung des Führerausweises.

Mit meinem Schweizer Führerausweis habe ich innerhalb von rund 8 Stunden bereits Einladung zur Abholung der Übersetzung in einem Seven Eleven Store erhalten.

Es gibt verschiedene Anbieter, die dich bei der Übersetzung der Führerausweise unterstützen. Da das System sehr einfach ist, würde ich die Übersetzung wieder selbst beantragen und keinen Service in Anspruch nehmen.

Unterwegs auf Japans Strassen

Wir sind zwar nur auf der Insel Kuyushu Auto gefahren, aber hier war das Autofahren sehr angenehm und entspannt. Die Japaner sind auch im Strassenverkehr sehr zuvorkommend und höflich. Deshalb ist das Autofahren auch in grösseren Städten sehr angenehm. Zudem gibt es deutlich weniger Autos auf den Strassen als in anderen (Gross-) Städten auf der Welt.

Für eher abgelegene Orte würde ich wohl wieder ein Auto mieten, ansonsten ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln besser bedient. Zu beachten gilt, dass in Japan Linksverkehr herrscht.

Jahreszeiten

Japan ist bestimmt zu jeder Jahreszeit reizvoll. Falls du die Natur speziell geniessen möchtest, eignen sich der Frühling oder der Herbst. Aufgrund der grossen Touristenmassen während der Kirschblütenzeit haben wir uns für den Herbst entschieden.

Ich war nie zur Kirschenblütenzeit in Japan, aber auch im Herbst (November) hatte es auch viele Touristen und es kam auch zu langen Wartezeiten und Gedränge.

Herbstlaub

Es gibt ganz viele Prognosen für das Herbstlaub. Auf den nachfolgenden Websites findest du einige:

Da wir unsere Reise für drei Wochen lange im Voraus geplant haben, konnten wir nicht sehr flexibel auf die veränderten Prognosen reagieren. Weilt man jedoch länger in Japan, so kann man diese sicherlich gut nutzen.

Nahaufnahme von Ahornblättern in leuchtenden Herbstfarben. Die Blätter zeigen eine Mischung aus Rot, Orange und Gelb, während der Hintergrund unscharf bleibt und grüne sowie goldene Farbtöne erkennen lässt.
Ahornblätter im Herbst

Kirschblüte

Zur Kirschblüten Saison gibt es ebenfalls Vorhersagen, welche man eigentlich auf der gleichen Website verfolgen kann:

Nun wünsche ich dir viel Spass im Land der aufgehenden Sonne.

1 Kommentar zu «Japan: Das musst du für eine Reise wissen!»

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