Während unserer dreiwöchigen Rundreise durch Japan stand ein Tagesausflug Kamakura und Yokohama auf dem Programm – eine perfekte Mischung aus Geschichte, Kultur und moderner Küstenstadt-Atmosphäre. Dieser Tag bot eine spannende Abwechslung.
Kamakura
Kamakura war einst das politische Zentrum Japans und diente von 1185 bis 1333 als Sitz des ersten Shogunats. Diese historische Ära prägte die Stadt nachhaltig und hinterliess ein beeindruckendes Erbe aus Tempeln und Schreinen. Heute ist Kamakura für seine über 100 buddhistischen Tempel und Shinto-Schreine bekannt.
Wir haben an einem Tag nur einen Bruchteil der Tempel besucht. Es gibt noch viele weitere, welche sicherlich auch sehenswert sind.
Kotoku-in
Von der Railstation Kamakura fährt ein kleinerer Touristenzug in den Ortsteil Hase. Der Zug benötigt dafür rund 10 Minuten. Geht man zu Fuss, so benötigt man etwa 30 Minuten.
Eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Kamakura ist der grosse Buddha im Tempel Kotoku-in. Es handelt sich dabei um die zweitgrösste Buddhastatue Japans. Sie ist 11,3 Meter hoch und stand ursprünglich in einem Tempel. Die Statue ist wirklich beeindruckend.

Die Bekanntheit des Buddhas führt dazu, dass es auch ziemlich viele Touristen hat. Den Tempel hingegen finde ich nicht besonders beeindruckend. Hier habe ich mein Goshuin-Cho gekauft und mein erstes Goshuin erhalten.
Hase-dera
Die Tempelanlage Hase-dera ist deutlich grösser Kotoku-in und hat viel Sehenswertes.
Kannondo
Über einige Treppen gelangt man zum Hauttempel Kannondo. Der Tempel ist in schwarz-weiss gehalten und sehr schön. Von einem Platz ganz in der Nähe hat man einen schönen Ausblick über die Stadt und die davor liegende Bucht.

Benten Cave
Im unteren Teil der Tempelanlage gibt es eine kleine Höhle bzw. einen unterirdischen Gang. Es gibt verschiedene Steinstatuen, welche teilweise in den Gängen eingelassen sind. Mir hat die Höhle nicht besonders gut gefallen. Ich fand diese kleinen Steinfiguren sehr niedlich.
Nshomi Jizo
Die verschiedenen Figuren im Garten sollen kleine Kinder im Jenseits beschützen. Man sieht die Figuren überwiegend im unteren Teil der Tempelanlage.


Vom Hase-dera Tempel ging es dann mit dem Zug wieder zurück zur Kamakura Station. Für alle Sammler: die EKI Stamp-Station befindet sich gleich beim Ausgang des Bahnhofs.
Hokokuji
Von der Kamakura Station erreicht man den Hokokuji Tempel mit dem Bus innerhalb von 10 Minuten. Dieser Tempel ist primär für seine schönen Gärten bekannt, welche sich direkt hinter dem Hauptgebäude befinden.


Der Bambuswald von Hokokuji ist sicherlich nicht so überlaufen wie derjenige von Arashiyama (Kyoto) und auch deutlich kleiner. Man hat jedoch auch eher die Möglichkeit, ein schönes Foto in einem Bambuswald zu machen als in Arashiyama.

Beim Eingang kann man zusätzlich zum Eintritt einen Besuch im Teehaus inkl. Tee erwerben. Wir haben aus Zeitgründen darauf verzichtet.
Tsurugaoka Hachimangu
Auf dem Weg vom Hokokuji zum Kenchoji sind wir eher zufälligerweise am Tsurugaoka Hachimangu vorbeigekommen. Es hat sich auf jeden Fall gelohnt, auch dort einen kurzen Stopp einzulegen.



Besonders schön war zum einen der Hauptschrein sowie der kleine gut versteckte «Maruyama Inari Shrine». Aber auch die vielen Shakefässer, welche auf dem Gelände aufgestellt waren, fand ich schön.


Etwas seltsam und verloren wirkte der Schrein, welcher sich gerade am Eingang befand bzw. am Anfang eines Fussgängerstreifens.

Kenchoji
Als wir dort angekommen sind, hatte der Tempel beinahe schon zu. Die Mitarbeiter haben uns aber noch hineingelassen und wir konnten diese Tempelanlage noch besichtigen.

Der Kenchojio-Tempelanlage ist der erste Zen-Tempel in Kamakura. Sehenswert sind hier:
- Die Glocke
- Der ältester Zen-Tempel der Stadt
- Die Holzstatue Hojo Tokiyoiri (Meisterwerk der Kamakura-Zeit)
- Die Dharma-Halle (das älteste Gebäude Ostjapans)
Mir hat die Tempelanlage ausgezeichnet gefallen, und ich hätte es sehr schade gefunden, wenn wir diese nicht besucht hätten. Besonders schön fand ich die Abwechslung auf der ganzen Anlage: Die alten Gebäude sowie das wunderschön verzierte Holztor.


Von Kamakura ging es dann mit dem Regionalzug weiter nach Yokohama, wo wir den Abend verbrachten.
Yokohama
Yokohama ist Japans zweitgrösste Stadt und hat sich von einem kleinen Fischerdorf zu einer Metropole entwickelt. Der entscheidende Wendepunkt kam 1859, als der Hafen von Yokohama als einer der ersten für den internationalen Handel geöffnet wurde. Seitdem hat sich die Stadt zu einem wichtigen Handels- und Kulturzentrum entwickelt. Ein besonderes Highlight ist das Chinatown-Viertel, das Grösste in ganz Japan.
Minato Mirai 21
Das Minato Mirai 21 Viertel ist ein sehr modernes Viertel und es befindet sich gleich bei der entsprechenden Bahnstation. Es hat neben einem grossen Einkaufszentrum und einem Aussichtsturm einen grossen Vergnügungspark «Cosmo World» mit vielen Attraktionen. Besonders das 112 Meter hohe Riesenrad sticht hier ins Auge.

Chinatown
Yokohamas Chinatown mussten wir zu Beginn etwas suchen, aber als wir die Eingangstore entdeckt haben, war schnell klar, wo sich Chinatown befindet. Hier kann man allerlei chinesische Artikel kaufen und vor allem gibt es sehr viele Restaurants. Wir haben hier in einem der zahlreichen Lokale gegessen, bevor es dann weiter zurück nach Tokyo ging.


Es gibt auch zahlreiche Tempel und kunstvoll verzierte Eingänge. Auch Leuchtreklamen dürfen hier nicht fehlen.


Tipps
Meine Tipps für einen Ausflug nach Kamakura:
- Plane genügend Zeit ein (eher zwei Tage als nur einen Tag)
- Stimme den Besuch der verschiedenen Tempelanlagen auf die jeweiligen Öffnungszeiten ab
- Besuche auf dem Rückweg nach Tokyo noch das Chinatown in Yokohama
Viel Vergnügen in Kamakura und Yokohama.
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