Kanazawa wurde mir von einem Arbeitskollegen als Alternative zu Kyoto empfohlen. Deswegen kam Kanazawa erst auf meinen Reiseplan. In meiner ersten Fassung war es noch nicht auf der Liste, absolut zu Unrecht, finde ich.
Allgemeine Informationen
Kanazawa, die Hauptstadt der Präfektur Ishikawa, ist eine Stadt mit reicher Geschichte und gut erhaltener Edo-Ära-Architektur. Mit rund 460’000 Einwohnern ist Kanazawa bekannt für den Kenroku-en, einer der schönsten Gärten Japans, das gut erhaltene Geisha- und Samurai-Viertel sowie die Kunst- und Handwerkstraditionen, insbesondere Goldblattverarbeitung.
Sehenswürdigkeiten
Es gibt einiges zu sehen in Kanazawa, allen voran der Kenrokuen (Garten). Wir haben diesen und die nachfolgenden Sehenswürdigkeiten besucht.
Kenrokuen
Der Kenrokuen ist der grösste der drei berühmten Gärten Japans. Er öffnet offiziell um 7 Uhr oder 8 Uhr. Wenn du zwischen 5 Uhr und einer Viertelstunde vor der Öffnungszeit in den Garten gehst, musst du keinen Eintritt entrichten. Sonst beträgt der Eintritt 320 Yen, was etwa 2 Franken entspricht. Es ist jedem selbst überlassen, wie viel ihm das Ausschlafen wert ist. 🙂
Wir waren rund 1 1⁄2 Stunden im Park und haben die nachfolgenden Orte besucht.
- Kotoji Stone Lantern
- Kasumiga-ike Pond
- Karasaki Pine Tree
- Meiji Monument
- Sazaeyama
- Yugao-tei
- Gankou-Bashi
- Seisonkaku Villa
- Fountain
Eine Karte mit den erwähnten Orten findest du auf der Website des Gartens.

Mir haben vor allem die Kotoji Stone Lantern und der Kasumiga-ike Pond ausgezeichnet gefallen. Am See gibt es viele schöne Fotospots zu entdecken.



Auch die Karasaki Pine Tree fand ich beeindruckend. Während unseres Besuchs wurde der Winterschutz für die Pinienbäume gerade angebracht. Ich finde es eine interessante Technik, um die Bäume vor dem Schnee zu schützen.




Der Park wird zu bestimmten Anlässen jeweils nachts beleuchtet. So auch während der Herbstlaub-Saison. Die Beleuchtung wurde jedoch leider nur an den Wochenenden eingeschaltet, sodass wir keine Möglichkeit hatten, den beleuchteten Park zu besuchen.

Gleich neben dem Garten befindet sich die Burg von Kanazawa.
Kanazawa Castle
Die weisse Burg wurde ursprünglich im Jahr 1583 gebaut. Sie wurde jedoch mehrfach durch Brände zerstört und nur teilweise wieder aufgebaut.
Man kann die Burg besuchen, aber man darf nicht allzu viel erwarten. Es hat eine kleine Ausstellung zur Entstehung der Burg, und es werden die verschiedenen Bautechniken dargestellt.


Auch die Burg wird jeweils zu bestimmten Anlässen beleuchtet, und das meistens nur am Wochenende. Eine gute Planung ist deshalb notwendig, wenn du dies sehen möchtest.

Samurai-Viertel
Im Samurai-Viertel gibt es einige Häuser und Ausstellungen, die man besuchen kann. Wir haben uns für das Nomura-ke entschieden. In diesem Haus eines Samurai gibt es eine kleine Ausstellung, die das Leben des Samurai zeigt. Es hat einen kleinen Altar sowie einen Ausstellungsraum mit diversen Schwertern.

Das Highlight ist insbesondere im Herbst der Garten des Hauses. Das war wohl auch der Grund, weshalb es sehr viele Touristen im relativ kleinen Haus hatte.

Omicho Market
Den Omicho Market haben wir ebenfalls besucht. Es handelt sich um einen klassischen japanischen Fisch- und Wochenmarkt. Die Website gibt es leider nur auf Japanisch. Man kann aber einen Plan des Marktes downloaden, aber aus meiner Sicht macht es deutlich mehr Spass sich einfach treiben zu lassen.


Den Markt gibt es seit über 300 Jahren und es hat über 170 Läden. Wir waren morgens um 10 Uhr auf dem Markt und es gab viele Asiaten, die dort um diese Zeit rohen Fisch gegessen haben. Mir war das definitiv zu früh, um überhaupt an rohen Fisch zu denken.


Das Angebot hier ist riesig, sei es jetzt nun Fisch, Fleisch, Gemüse oder Früchte, es hat wohl für jeden etwas.
Essen
Am ersten Abend haben wir einem Tipp aus dem Reiseführer vertraut und waren im Otsuka Grill essen. Im Reiseführer stand, dass man unbedingt den Haton Reis essen müsse. Die Kombination von Reis mit Ketchup und einer Omelette, welche wiederum mit Saucen bedeckt sei, höre seltsam an, aber es sei wirklich richtig lecker. Die Einschätzung konnten wir wirklich nicht teilen: Es hört sich schrecklich an und es schmeckt auch so.

Am zweiten Abend waren wir dann im Kanazawa Curry Laboratory essen. Das Essen hier war lecker. Die Atmosphäre war nicht wirklich toll, aber das spielte bei diesem Essen keine Rolle. 🙂

Übernachtung
Wir haben im Mitsui Garden Hotel übernachtet. Dieses Hotel liegt sehr zentral und vieles ist in Gehdistanz gut zu erreichen. Die Zimmer sind modern und für japanische Verhältnisse gross. Das Frühstück ist lecker und das Personal sehr hilfsbereit. Ich würde jederzeit wieder hier übernachten.
Ausflüge von Kanazawa
Wenn ich länger hier gewesen wäre, wäre ich sicherlich in die Berge gefahren und hätte einen Ausflug nach Shirakawa, Gokayama und Takayama gemacht. Die Rückreise über die Berge nach Tokyo war mir zum einen zu lang und zum anderen zu aufwendig.
Tipps
Meine Tipps für einen Aufenthalt in Kanazawa:
- Besuche den Kenroku-en
- Plane deinen Besuch so, dass du die Beleuchtung im Kenroku-en bestaunen kannst
- Plane, wenn möglich, einen Ausflug nach Shirakawa, Gokayama oder Takayama
Viel Vergnügen in dieser weniger bekannten Region Japans.