Kinkaku-ji, der Goldene Pavillon in Kyoto, Japan – buddhistischer Tempel mit goldverzierter Fassade, umgeben von Gartenlandschaft und Spiegelung im Teich.

Kyoto entdecken – Eine Reise durch Tradition und Moderne

Der erste Stopp nach Tokyo war Kyoto. Die alte Kaiserstadt ist für viele Touristen ein Highlight und es war für mich klar, dass ich auch dort ihn wollte. Viele haben mir jedoch im Vorfeld gesagt, dass Kyoto überbewertet wird und es deshalb sehr viele Touristen hat. Während unserer Reise haben wir dreimal in Kyoto übernachtet.

Allgemeine Informationen 

Kyoto ist mit etwa 1,5 Millionen Einwohnern eine der geschichtlich und kulturell bedeutendsten Städte Japans. Von 794 bis 1868 war Kyoto unter dem Namen Heian-kyo die kaiserliche Residenz und somit über tausend Jahre das politische und kulturelle Zentrum des Landes. Während des Zweiten Weltkriegs blieb die Stadt von Bombardierungen verschont, wodurch zahlreiche historische Bauwerke erhalten blieben. Heute gibt es in Kyoto rund 1’600 buddhistische Tempel, 400 Shinto-Schreine sowie zahlreiche Paläste und Gärten.

Auch das weltweite Videospielunternehmen Nintendo hat hier seine Wurzeln. Es wurde hier 1889 als Hersteller von Spielkarten gegründet.

Sehenswürdigkeiten 

In Kyoto gibt es wie in vielen anderen Städten viele Tempel und Schreine, welche einen Besuch wert sind. Aber es gibt natürlich auch noch andere Sehenswürdigkeiten.

Kiyomizu-dera Tempel

Diese Kiyomizu-dera Tempelanlage grenzt gerade an das Gion-Viertel. Es soll wunderschön sein, den Sonnenaufgang von diesem Tempel aus zu beobachten. Das war auch der Grund, weshalb wir bereits um 05.30 Uhr aufgestanden sind. Der Sonnenaufgang ist im November um circa 06.30. Die Tempelanlage ist bereits um 06.00 Uhr geöffnet und schliesst um 18.00 Uhr auch wieder.

Ein japanischer Tempel mit Bäumen im Herbst und der Stadt Kyoto im Hintergrund.
Kiyomizu-dera Hall

Leider war es, als wir dort waren, bewölkt und wir haben den Sonnenaufgang nicht gesehen. Es hat sich dennoch gelohnt, so früh dort zu sein, da es um diese Zeit noch nicht so viele Besucher hat und man mehr oder weniger in Ruhe Fotos machen kann. Die Aussichtsplattform, von der man den Haupttempel gut sieht, war schnell ziemlich voller Menschen.

Ein rotweisser japanischer Tempel, welche von Bäumen umgeben ist.
Kiyomizu-dera Aussichtsplattform
Ein japanischer Tempel in rot-weiss mit einer Pagode im Hintergrund
Kiyomizu-dera Pagode
Eine goldene Lampe mit reichen Verzierungen vor einem Tempel
Kiyomizu-dera Hondo

Dieser Tempel kann im Herbst auch am Abend besucht werden. Von Mitte bis Ende November kann man die spezielle Beleuchtung bestaunen. Da wir ein paar Tage zu früh dort waren, hatten wir keine Möglichkeit, den Tempel am Abend nochmals zu besuchen. Es gibt jedoch zahlreiche andere Möglichkeiten in Kyoto.

Eine rotweisse Pagode im Herbstwald
Kiyomizu-dera Pagode

Gion-Viertel

Als wir um 6 Uhr durch das Viertel hoch zum Kiyomizu-dera Tempel spazierten, war das Quartier mehr oder weniger leer. Schon rund zwei Stunden später hatte es deutlich mehr Leute, aber es war noch absolut okay. Wenn du dieses Quartier in aller Ruhe besuchen möchtest, musst du also früh unterwegs sein.

Ein altes traditionelles japanisches Quartier
Gion-Viertel

Das Gion-Viertel wird oft als ursprüngliches Viertel bezeichnet und das ist wohl auch der Grund dafür, weshalb es ihr tagsüber sehr viele Touristen hat. Weiter ist es auch als Geisha-Viertel bekannt. Inmitten der vielen alten Häuser sieht man eine Pagode hochragen, welche zum Yasaka Schrein gehört.

Ein schwarzer Holzturm im japanischen Stil in einem traditionellen Quartier
Gion-Viertel Yasaka Pagode

Goldener Pavillon – Kinkaku-ji

Der goldene Pavillon (Kinkaku-ji) wurde mit rund 20 Kilogramm Gold ausgekleidet und daher stammt auch der Name. Der Tempel hat mehrfach gebrannt. Das letzte Mal im Jahr 1950 und er wurde fünf Jahre später wieder aufgebaut. Seit 1994 gehört der Tempel zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Wir sind nach dem Besuch des Kiyomizu-dera und dem Gion-Viertel dorthin gegangen und waren kurz vor 9 Uhr dort. Die Schlange war schon wirklich lang … Pünktlich um 9 Uhr öffnete dann der Tempel und die Menschenmassen wurden hereingelassen.

Ganz viele Menschen in einem Park bei einem Tempel (nicht sichbar auf dem Bild
Menschenmassen beim Kinkaku-ji


Nach dem Zutritt wurden die Besucher zum schönen Fotospot am See geleitet. Es war jedoch schon ein ziemliches Gedränge und nicht alle Besucher haben auf andere Rücksicht genommen. Es war etwa eine japanische Schulklasse dort, welche in Schuluniformen gekleidet professionelle Fotos machen wollte. Sie mussten sehr lange warten, bis jemand Mitleid hatte und ihnen endlich Platz machte.

Ein goldener Tempel, der sich im See davor spiegelt
Kinkaku-ji

Das klassische Foto beim goldenen Platz ist sicherlich schön, aber es gibt auch andere schöne Perspektiven.

Ryoan-ji Tempel

Nur rund 20 Minuten vom goldenen Pavillon befindet sich der Ryoan-ji Tempel. Der Tempel beheimatet Japans berühmtesten Zen-Garten, und ich fand diesen nicht so spektakulär. Mir hat derjenige in Koya-San deutlich besser gefallen.

Ein Steingarten, welcher von einer Mauer umrundet ist. Im Hintergrund hat es verschiedene Bäume.
Ryoan-ji Steingarten
Eine Buddha-Statue in einem Wald
Ryoan-ji Buddha-Statue

Sanjusangen-do Tempel

Der Sanjusangen-do Tempel wirkt von aussen ganz unscheinbar. Blickt man aber ins Innere, so wird man von den 1’001 goldenen Statuten überrascht. Der Anblick ist wirklich sehr eindrücklich. Die Statuten wurden mit sehr viel Liebe zum Detail erstellt und man sieht goldene Statuen so weit das Auge reicht.

Ein Tempel in schwarz-weiss mit einer Baustelle davor.
Sanjusangen-do Tempel
Ein Bild von einem Tempel mit 1'001 goldenen Statuen
1’001 Statuen in Sanjusangen-do

Ein Besuch hier lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn der Tempel ansonsten nicht speziell ist und im Tempel nicht fotografiert werden darf.

Nijo-jo Schloss

Das Nijo-jo Castle gehört ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Im Herbst findet hier auch ein Festival statt, bei welchem grundsätzlich das Herbstlaub im Vordergrund steht. Es gibt jedoch doch auch zahlreiche Lichtinstallationen und Lichtshows.

Ein beleuchtetes Eingangtor
Kyoto NAKED Autumn Festival – Eingangstor

Aus Zeitgründen haben wir auf den Besuch tagsüber verzichtet und haben das Schloss nur am Abend besucht.

Arashiyama Bambuswald

Der Arashiyama Bambuswald befindet sich im gleichnamigen Stadtgebiet und liegt somit etwas ausserhalb. Wir haben auf den Besuch dieses Waldes verzichtet, weil es sehr viele Touristen dort haben soll und es in Japan ganz viele andere schöne Bambuswälder gibt, welche nicht so überlaufen sind, z.B. derjenige vom Kamamkura. Wären wir ein paar Tage länger in Kyoto geblieben, hätten wir diesen vielleicht trotzdem besucht.

Nishiki Market

Der Nishiki Market gehört zu den ältesten Märkten, und er ist rund 400 Jahre alt. Es gibt viele Foodstände, an welchen man sich verpflegen kann. Wir haben dort zu Abend gegessen, aber es waren schon relativ viele Marktstände geschlossen.

Eingang zu einem überdachten Markt. man sieht über dem Eingangstor ein Bild mit typischen japanischen Zeichnungen.
Nishiki Market – Eingang

Es gilt zu beachten, dass man nicht essend durch die Strasse gehen sollte, sondern das gekaufte Essen dort konsumieren soll, wo man es gekauft hat.

Nishiki Tenmangu Shrine

Dieser Schrein ist sozusagen in den Markt integriert. Links und rechts davon gibt es verschiedene Läden. Den Schrein mit seinen vielen Laternen fand ich grundsätzlich noch schön, auch wenn die Lage etwas speziell ist.

Ein Eingang zu einem japanischen Schrein, mit vielen Laternen.
Nishiki Tenmangu Shrine
Ein Brunnen, welcher überdacht und mit frischen Blumen geschmückt ist. Unter dem Dach hängen viel japanische Laternen und im Hintergrund sieht man Sakhe-Fässer
Nishiki Tenmangu Shrine

Fushimi-Inari-Schrein

Dieser Schrein ist eine der Top-Sehenswürdigkeiten von Kyoto. Wir haben entschieden, diesen Schrein bei unserem Ausflug nach Nara zu besuchen.

Viele rote japanische Tore, welche mit japanischen Schriftzeichen
Fushimi-Inari-Schrein

Nintendo

Nintendo wurde 1889 in Kyoto als Spielkartenhersteller gegründet. Das Unternehmen hat sich dann im 20. Jahrhundert zu einem der Pioniere von Videospiel entwickelt und weltweit expandiert. Der Hauptsitz von Nintendo befindet sich nach wie vor in Kyoto.

Hotel Marufukuro

Das Hotel Marufukuro befindet sich im ersten Hauptsitz von Nintendo aus dem Jahr 1889. Es wurde umgebaut und nun kann man dort übernachten. Das Hotel hat insgesamt 18 Zimmer.

Nintendo-Shop

Im 7. Stock des Takashimaya Shopping Center befindet sich der Nintendo-Shop. Es gibt dort allerlei zu kaufen: von T-Shirts über Spielfiguren bis hin zu Tellern. Auf dem Dach hat man die Möglichkeit, Fotos mit vielen Motiven aus dem Spiel Super Mario zu schiessen.

Die Nintendo Spielfigur Mario welche aus einer grünen Röhre rausguckt.
Mario Nintendo-Shop

Nintendo Museum Museum

Seit Kurzem gibt es in Kyoto ein Nintendo-Museum. Als wir dort waren, war diese leider noch nicht geöffnet. Würde ich heute nach Kyoto reisen, so würde ich auf jeden Fall einen Besuch dort einplanen.

Zu beachten gilt, dass das Museum sehr beliebt ist und man deshalb die Tickets dafür am besten vorgängig online kauft.

Essen

In Kyoto haben wir uns eher spontan verpflegt, da die Tage relativ lang waren und wir erst spät ins Hotel bzw. nach Kyoto zurückgekommen sind.

Am dritten Abend waren wir irgendwo im Bahnhof essen, aber ich kann mich bei bestem Willen nicht mehr erinnern, wo. Das Essen war sehr gut und die Portionen waren wirklich riesig.

Typisches japanisches Essen mit Reis, Fleisch und Gemüse. Zudem hat es auf dem Tablett noch eine Suppe.
Essen Bahnhof Kyoto

Kyoto NAKED Autumn Festival

Am Kyoto NAKED Autumn Festival gab es reichlich zu essen. Zum einen haben wir direkt beim Eingang ein Stück Bohnenpaste erhalten und einen Yuzu-Saft. Kurz nach dem Eingang hat es einige Foodstände, an welchen man kleinere Snacks kaufen konnte. Ich habe mich für ein Fried Chicken entschieden. Dieses wurde nicht einfach auf den Tresen gestellt, sondern es gab eine kleine Lichtshow dazu.

Am Ende der Ausstellung gab es wiederum die Möglichkeit, etwas zu essen. Hier habe ich mich dann für klassische Ramen entschieden, welche lecker waren.

Nishiki Market

Wie bereits erwähnt, kann man im Nishiki Market sehr viel Unterschiedliches essen.

Kyoto Karaakge Umeshin

Wir haben Karaage als kleinen Snack bei Kyoto Karaage Umeshin, welcher während 10 Jahren in Folge ausgezeichnet wurde, gegessen. Es war sehr lecker.

Ein Fastfoodstand, bei welchem man frittiertes Hähnchen kaufen kann.
Karaakge Umeshin

Genzou

Im Genzou haben wir zu Abend gegessen. Das Restaurant befindet sich an der Hauptgasse des Nishiki Market und ist dementsprechend klein. Es ist einfach und zweckmässig eingerichtet.

Ein Tisch voller japanisches Essen (Ramen, Omlet, Reis, frittiertes Fleisch)
Essen Genzou

Wir haben verschiedene japanische Spezialitäten bestellt und uns diese dann geteilt. Das Essen war lecker und so wie ich mir japanisches Essen vorstelle.

Übernachtung

Wir haben im The Blossom Hotel übernachtet. Es ist sehr schön gestaltet und liegt in der Nähe des Gion-Viertels sowie des Nishiki Market. Natürlich gäbe es auch Übernachtungsmöglichkeiten direkt im Gion-Viertel, wir haben uns aber für dieses Hotel entschieden, da es günstiger war und komfortabler wirkte als diejenigen im Gion-Viertel.

Tipps

Meine Tipps für einen Besuch in Kyoto:

  • Plane genügend Zeit ein (mind. drei Tage)
  • Besuche den goldenen Tempel
  • Koste das Essen auf dem Nishiki Market

Viel Vergnügen in der ehemaligen Kaiserstadt.

1 Kommentar zu «Kyoto entdecken – Eine Reise durch Tradition und Moderne»

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