Im Dezember findet jeweils das Fête des Lumières in Lyon statt. 2021 war ich von Dienstag bis Sonntag dort. Ich fand es wunderschön und sehr beeindruckend, was die Stadt Lyon hier auf die Beine gestellt hat. Es fand während einer Corona-Welle statt und war deshalb sicherlich ein besonderes Fête des Lumières.
Im Januar finden in der Schweiz die beiden bekannten Lichtfestivals LILU Luzern und Murten Lichtfestival statt. Grund genug, um einen Artikel über das «Original» zu schreiben.
Allgemeine Informationen
Das Fête des Lumières in Lyon gehört zu den spektakulärsten Lichtfestivals und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an. Seine Ursprünge reichen bis ins Jahr 1852 zurück, als die Bewohner Lyons eine religiöse Tradition ins Leben riefen, um der Jungfrau Maria zu danken, die die Stadt vor der Pest bewahrt haben sollte. Damals platzierten die Einwohner erstmals Kerzen in ihren Fenstern, um die Einweihung einer Marienstatue auf der Notre-Dame de Fourvière zu feiern. Aus dieser bescheidenen Tradition entwickelte sich über die Jahrzehnte ein beeindruckendes Spektakel. Heute erstrahlen während des Fête des Lumières unzählige Lichtinstallationen, die von Künstlern aus aller Welt gestaltet werden.
Lyon ist auch bekannt als die «Stadt des Lichts» und trägt diesen Titel nicht nur aufgrund des Festivals, sondern auch wegen seiner bedeutenden Rolle in der Entwicklung der Beleuchtungstechnologie. Die Stadt war eine der Ersten, die Gaslaternen einsetzte.
Das Fête des Lumières
Am Fête des Lumières werden verschiedene Lichtinstallationen präsentiert. Mir haben die Lichtshows am besten gefallen, aber auch einige Installationen fand ich besonders schön. Nachfolgend ein kleiner Auszug aus allen Installationen aus dem Jahr 2021.
Le Lapin dans la lune
Auf dem Place de Terreaux wurde auf der Fassade des Hôtel de Ville und des Musée des Beaux-Art die Geschichte des Quetzalcoatl und eines Hasen erzählt.

Frame Perspective
Hier handelt es sich um eine Lichtinstallation, welche, beleuchtete Rahmen in einer bestimmten Reihenfolge darstellt. DIse Installation war dem Place de la Républice zu sehen. Mir hat besonders die Reflexion der einzelnen Rahmen im darunterliegenden Wasser gefallen.

Iris
Hier wurde die Cathédrale Saint-Jean als Projektionsfläche für eine Lichtshow rund um die Iris genutzt. Mir hat es besonders gut gefallen, dass das runde Kirchenfenster als Iris genutzt wurde.


La créacture du lac
Im Parc de la Tête d’Or, welcher etwas ausserhalb des Stadtzentrums liegt, konnte man Hydra, ein mythisches Wesen, bestaunen. Für mich haben diese Wesen eher wie überdimensionale Blumen gewirkt. So oder so, ich fand sie sehr schön.

Zum Parc de la Tête d’Or kommt man vom Stadtzentrum mit dem Bus in etwa 15 Minuten oder zu Fuss in rund 40 Minuten.
Phénix
Auf dem Place Louis Pardel war ein riesengrosser Vogel installiert, und dieser soll ein mythisches Wesen darstellen. Die Installation wechselte die Farben laufend. Dieselbe Figur wurde am diesjährigen LILU in Luzern präsentiert.

Nouvelle vage
Die Projektionsfläche dieser Lichtshow war der Bahnhof Saint-Paul. Es wurde eine Geschichte, welche eine Reise in sehr kindlicher Form zeigt, erzählt. Ich fühlte mich wie in einem Zeichentrickfilm meiner Jugend.



Museum of the Moon
In «Les Sub», einem Kulturzentrum in Lyon, wurde der Mond in einem Gebäude projiziert. Der übergrosse Mond war sehr beeindruckend. Dieselbe Installation wurde auch am letztjährigen LILU gezeigt.

Do humans need humans?
Und zu guter Letzt nochmals eine Lichtshow, diese befasste sich auf der Fassade des Temple de Change mit der philosophischen Frage, ob wir uns wirklich gegenseitig benötigen. Auch diese Lichtshow wurde am diesjährigen LILU gezeigt.


Lichtshow Notre-Dame de Fourvière
Die Notre-Dame de Fourvière wird ebenfalls an bestimmten Tagen beleuchtet. Grundsätzlich wird die zehnminütige Lichtshow während der Fête des Lumières von 19 bis 23 Uhr immer wieder gezeigt.



Ich fand die Lichtshow im Jahr 2021 beeindruckend und ich finde, es lohnt sich schon allein wegen dieser nach Lyon zu reisen. Die Lichtshow wird auch Ende Jahr nochmals gezeigt. Falls du nicht ans Fête des Lumières möchtest, könntest du den Jahreswechsel in Lyon feiern.


Anreise
Von Zürich aus reist man am einfachsten mit dem Zug nach Lyon. Es gibt grundsätzlich zwei Verbindungen, bei denen man nur einmal umsteigen muss:
- Zürich – Genf – Lyon (ICE)
- Zürich – Dijon – Lyon (TGV)
Für die Hinreise habe ich den ICE genommen. Die Herausforderung bei dieser Route war das Umsteigen in Genf. Man muss, wenn man in der 2. Klasse reist, einmal bis zum anderen Ende des Bahnhofes, um die Zollkontrolle zu passieren und dann wieder zurück an das andere Ende des Bahnhofes, um den Wagen der 2. Klasse zu finden. In der 1. Klasse reist es sich hier deutlich entspannter: die Wagen der 1. Klasse sind am Anfang des Zuges und so kann man sich das Herumrennen sparen.
Für die Rückreise habe ich dann den TGV gewählt. Diese Variante ist deutlich entspannter. Man steigt in Dijon oder auch Mulhouse um und hat rund eine Viertelstunde, um umzusteigen. Zudem ist man deutlich schneller als mit dem ICE. Das Ticket für den TGV ist jedoch etwas teuer, aber aus meiner Sicht lohnt sich das.
Übernachtung
Wie oft während solcher Events sind die Hotels und Restaurants sehr gut gebucht. Ich habe das Hotel etwa ein halbes Jahr im Voraus gebucht und habe mich für das Aparthotel Citadines Presqu’île Lyon entschieden. Dies primär wegen der zentralen Lage und auch, weil man im Studio etwas selbst zu kochen kann.
In der Nähe des Aparthotels gibt es verschiedene Einkaufsmöglichkeiten wie die Bäckerei «Le Pain des Jacobins» oder einen kleinen Lebensmittelladen.
Meine Tipps
Meine Tipps für den Besuch des Fête des Lumières in Lyon:
- Reise mit dem Zug (TGV) an
- Buche ein Hotel in der Nähe des Stadtzentrums
- Besuche die Lichtshow an der Notre-Dame de Fourvière
Ich wünsche dir viel Spass an diesem wunderschönen Fest in der Stadt des Lichts.
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